Miniatur Eisenbahn (Ex-Bing) 1932 ~ 1936
Nach der teilweisen Übernahme von Bing (1931/32) wurde die eigene 24 mm Bahn zugunsten der in England sehr erfolgreichen Bing Tischbahn (16,5 mm) aufgegeben. Anfangs wird von Karl Bub das ehemalige Bing Tischeisenbahn Programm sogar unter Beibehaltung des alten Bingschen Nummernschemas bis etwa 1936 weiter.
Die Tenderlok und die Personenwagen erhielten lediglich eine neue Lithografie, manche Artikel sind jedoch auch zumindest am Anfang vollkommen unverändert weiter produziert worden. Die Tenderlok der ehemaligen Bing Tischbahn ist nun grün/schwarz mit weiß-gelben Linien, und hat die Betriebsnummer 422. Sie wird sowohl als Uhrwerkversion als auch elektrisch angeboten.
Dazu gibt es einen Gepäckwagen in rot und einen Personenwagen in rot oder grün auf Basis des Bing Personenwagens (ohne Puffer).
Personenwagen 923/4
Gepäckwagen 923/5
Von diesen Wagen sind bisher 2 Ausführungen bekannt. Die Erste (ältere) ist an einem Wagenende mit dem Schriftzug „KB Made in Germany“ gemarkt und außerdem zusätzlich mit einem klaren Schutzlack überzogen. Das Rot wirkt dadurch etwas dunkler fast schon rotbraun bzw dunkelgrün . Dieser Schutzlack ist allerdings sehr weich und klebrig (auch heute noch) vielfach finden sich deshalb Packpapierreste an diesen Wagen. Die zweite Ausführung ist ungemarkt und ohne Schutzlacküberzug. Die Farben der Wagen wirken deshalb heller.
Die von Bing hergestellten Güterwagen (Hochbordwagen und Tankwagen) sind bisher nicht in einer Bub Variante bekannt. Auch die Schlepptenderlok wurde von Karl Bub offensichtlich nicht mehr produziert. Auch die Schienen für diese Eisenbahn sind den späten Bingschen Spur 00 Schienen mit den schwarzen Schwellen sehr ähnlich jedoch nicht identisch.
Das einzige wirklich Unterscheidungsmerkmale ist neben dem Aufdruck „KB Made in Germany“ die Tatsache das Bing die Schwellen nicht nur aufgedruckt sondern auch geprägt hat während bei den Karl Bub Schienen die Schwellen aufgedruckt aber nicht geprägt sind.
Es wird auch Zubehör der ehemaligen Karl Bub 24 mm Bahn für die Tischbahn weiterverwendet, z.B. der Bahnhof 350, er erhielt zwar die Nummer des ehemaligen Bing Bahnhofs (923/6), stammt aber eigentlich von der 24 mm Bub – Bahn. Ob der ex-Bing Bahnhof mit den separat angesetzten seitlichen Rampen von Karl Bub produziert wurde kann nicht mit Sicherheit gesagt. Die Katalogabbildungen der Zugpackungen zeigen meistens den ex-Bing Bahnhof während der einzeln erhältliche Bahnhof mit der gleichen Nummer der alte Bub Bahnhof 350 ist.
Karl Bub Zugpackung 756/1/18 (Elektrisch)aus der Zeit zwischen 1935-36 Links: Detail des Deckelbildes mit Bing Werke Logo (BW)und Karl Bub Zeichen (KB)
Es wird aber auch auf den Formen von Bing basierendes Zubehör angeboten. Das unten abgebildete Stellwerk ist ein gutes Beispiel hierfür. Zuerst wird es von Karl Bub nahezu unverändert mit der Bingschen Lithografie angeboten. Später entwickelte Karl Bub dann 2 eigene (Farb-)Varianten. Dieses Stellwerk gibt es bis zum Ende der KB – 00 Bahn (1939). Die Stellwerke sind beide mit „KB“ und „Foreign“ gemarkt, was eventuell auf einen Export-Artikel hinweisen könnte.
Stellwerk 926/8
Stellwerk 926/8 (Exportversion 2 ?)
Die verschleiernde Bezeichnung „Foreign“ anstatt von „Made in Germany“ ist nicht ganz unüblich in dieser Zeit, sie findet sich z.B. auch bei Trix Modellen bzw. Teilen davon die von TTR in England angeboten wurden. Durch diesen Kunstgriff wurde es möglich auch in Länder zu liefern und zu verkaufen mit denen man eigentlich im Clinch lag, ohne dass man gleichzeitig alleine aufgrund der offensichtlichen Herkunft Gefahr lief „disqualifiziert “ zu werden. Im letzten Produktionsjahrjahr der Ex-Bing Tischbahn gab es dann eine ganze Reihe von neuen Zubehörteilen wie z.B. das kleine Wärterhaus mit Signal 926-9. Dieses von Karl Bub eigenständig entwickelte Zubehör kündigte das Ende der ehemaligen Bing Tischbahn an und den Anfang einer eigenen 00 Eisenbahn von Karl Bub die vielen auch erfahrenen Sammlern unbekannt ist.
© September 02 contact:Rainer Haug