Die H0- Eisenbahn der Firma Konrad Dressler 1956 – 1970
Firmengeschichte
Die Firma Konrad Dreßler wurde 1917 in Fürth, Bayern gegründet. Konrad Dreßler hatte schon bevor er seine eigene Metall und Spielwarenfabrik gründete bei anderen Blechspielzeugherstellern, wie Jean Schoenner und Götz und Söhne im Blechspielzeugbau Erfahrungen gesammelt. Trotzdem waren die ersten Produkte der Firma keine Spielwaren sondern Haushaltsbedarf, wie z.B. Türgriffe oder Zigarettenstopfer. Erst 1922 wurde mit der Produktion von Spielwaren begonnen. Der wohl bekannteste Artikel dieser Zeit war der Glockenroller. Das Spielwarensortiment wurde ständig erweitert, hauptsächlich wurden mit Pferden bespannte Kanonen und Militärkutschen hergestellt.
Ab 1937 wurde das ersten Uhrwerk angetriebenen Fahrzeuge hergestellt: Ein Panzerspähwagen. Die weiteren Entwicklungen wurden dann jedoch durch den 2. Weltkrieg unterbrochen.
Mit der Entwicklung der Spur 0 Eisenbahn hatte Dreßler zwar schon vor dem 2 Weltkrieg begonnen, sie konnte jedoch aufgrund der Umstellung auf „Kriegsproduktion“ nicht mehr produziert werden.Nach dem 2. Weltkrieg wurde dann etwa ab 1946 die ersten Spur 0 Uhrwerkseisenbahnen ausgeliefert, außerdem wurden jetzt aus Blech tiefgezogenen Autos und Laster angeboten.
Mit der Produktion der H0-Bahn wurde 1956 begonnen. 1962 wurden dann die Produktion der Spur 0 Eisenbahn und der mechanischen Blechspielzeuge eingestellt. Übrig blieben nur noch die H0-Eisenbahnen, deren Vertrieb hauptsächlich über Versandhäuser (Quelle) erfolgte. Als Quelle sich 1970 für den billigeren Konkurenten LIMA entschied, bedeutete dies das Ende für die H0 Eisenbahn und die gesamte Firma Konrad Dreßler. Die Dressler H0-Eisenbahnen sind relativ einfach zu erkennen da alle mir bekannten Modelle ein KD-Zeichen haben.
Die Spur H0
1956 wurde mit der Produktion einer billigen H0-Eisenbahn (14 Volt 2 L Gleichstrom) begonnen, die Loks und Wagen der Bahn wurden anfangs hauptsächlich aus lithografiertem Blech hergestellt, das ebenfalls erhältliche Zubehör dagegen war aus Plastik. Durch ein Abkommen mit der Firma Fleischmann konnte man auf die Herstellung eigener Schienen verzichten. Dreßler hatte jedoch nur 2 Jahre das exklusiv Recht auf diese Schienen, danach konnten auch die anderen Mitwettbewerber die Schienen von Fleischmann kaufen.
Bei den Liste handelt es sich nur um mir bekannte Modelle, die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, durch den großen Exportanteil der Firma Konrad Dreßler ist es heute wahrscheinlich unmöglich eine komplette Liste zu erstellen. Außerdem ist es heute sehr schwierig überhaupt Modelle der Firma Dreßler zu finden, da es sich hier um eine billig Spielzeugeisenbahn für Kinder handelte, wurde sie im Zweifelsfall weg geschmissen sobald sie kaputt war.
In letzter Zeit habe ich gelegentlich Dressler Zugpackungen gesehen die auf dem Karton den zusätzlichen Aufdruck Uniropa haben. Die Bedeutung ist mir allerdings noch nicht ganz klar, wahrscheinlich waren das die Zugpackungen die über Quelle vertrieben wurden
KD-Bahnhof Bausatz 450/1
Literaturverzeichnis:
- Blechspielzeug aus Fürth, 1917 – 1970 Konrad Dreßler Metall und Spielwarenfabrik, Fürth Bayern, Robert Dreßler, Postfach 61, 90553 Cadolzburg
- Firmenportrait Konrad Dressler – Blechspielzeug aus Fürth, Tin Toy Magazin 1, November 1995 S. 10ff, DK-Verlag,
- Distler, Bub und Co. Billigbahnen aus Katalog und Kaufhaus, K-P Huschka, Miba 12/98, S. 88 ff
- Kaufhaus und Spielzeugeisenbahnen in H0, diverse Artikel von Heiko Zarges Spielzeug Revue 3-6 / 2000 und Spielzeug Antik Revue 1-3/2000
© Mai 99 Rainer Haug