Bub – Br 10 001

Serienmodel und Varianten, Prototyp (?)

1410

Anhand alter Bub Kataloge, Preislisten und Bedienungsanleitungen lässt sich eine ganze Reihe an verschiedenen Varianten der BUB Br 10 identifizieren. Ob alle Varianten gefertigt worden sind ist besonders bei der Uhrwerksversion der 1010 und der Variante mit Heusingersteuerung bisher zumindest fraglich. Am häufigsten findet man noch das Modell der 1415 wie oben abgebildet.

  • 1010 Uhrwerk (!) vor und rückwärtsfahrend (lt. Preisliste 101 von 1959 und Katalog 1959/60)
  • 1010 (4.5V, DC), einfache Ausführung mit Achsfolge ‚C‘ (0-6-0); (laut allen späteren Katalogen, Preislisten und Bedienungsanleitungen)
sehr frühe BR 10 vermutlich Art Nr.1010
  • 1410, ohne Licht (4.5V, DC) Achsfolge ‚C‘ (0-6-0)
1410
  • Art. Nr. 1414, mit Licht (10V, DC), ohne Vorläufer Achsfolge C’1 (0-6-2)
1414 (Steuerung fehlt)
  • Art. Nr. 1415, mit Licht (14V, DC)
  • Art. Nr. 1417, mit Licht (14V, DC) Heusingersteuerung (Neu 1962)

leider kein Bild

Varianten

Die oben beschriebenen Varianten sind lediglich Ausstattungsvarianten und werden durch hinzufügen oder weglassen einzelner Teile erreicht Sie stellen aber keine grundsätzlichen Unterschiede dar. Nennenswerte konstruktive Unterschied sind beim Lokaufbau bis auf den weiter unten beschriebenen Prototyp (?) bisher nicht bekannt.

Motorvarianten

Wie auch bei den anderen Loks sind die frühen Motoren in einem Messinggehäuse (Motor 1 & 2) mit von aussen gesteckten viereckigen Permanentmagneten.

Motor 1

4,5 V

Motor 2

14 V

Die Messingmotoren haben meistens die folgende hochgeprägte Beschriftung „BUB Made in Germany“ zusätzlich dazu die Angabe der Voltzahl und Stromart (z.B. 4,5 Volt = ; oder 14 Volt =), sowie die „Nr. 150“. Die Motorausführung mit roten Treibrädern ist bisher nur aus den Niederlanden bekannt. Die Bedeutung der Nummer 150 ist noch weitgehend unklar da es sowohl Motoren unterschiedlicher Stromstärke (z.B. 4,5 V oder 14 V) als auch Motoren unterschiedlicher Bauart (z.B. für Br 10 o. V 200) gibt die diese Bezeichnung tragen.  Bisher konnte lediglich eine andere weitere Motornummer „Nr 750“ gefunden werden, diese ist aber auch sowohl z.B. bei einer 14 Volt NS-Diesellok (1444) als auch bei einer 4,5 Volt Br 80 (1430) eingeprägt.

Die späteren Motoren sind aus schwarz lackiertem Blech mit 2 sichelförmigen Permanentmagneten die von innen eingeklebt wurden. Dieser Klebstoff löst sich allerdings mit der Zeit, was dann zur Folge hat das die Magneten vom Kollektor angezogen werden und im Inneren des Motors verkeilen.

Bei den schwarzen Motoren unterscheidet man zwei unterschiedliche Varianten der Bürstenbrücke. Die frühen haben Bürstenfedern aus Draht und eine Pertinaxbürstenbrücke (Motor 3), die späten haben Bürstenfedern aus dünnen Messingblechstreifen und eine Kunststoffbürstenbrücke (Motor 4).

Motor 3

4,5 V

Motor 4

14 V

Die schwarzen Motoren haben entweder die tiefgeprägte Beschriftung „BUB Made in Germany“ oder sind ganz ohne Prägung.

Tendervarianten

Beim Tender sind bisher vier Varianten bekannt, wobei der Aufbau jeweils gleich ist und sie sich lediglich in der Bodenplatte mit den Drehgestellen unterscheiden. Je nach Ausführung ist auf der Blechbodenplatte ein Zusatzgewicht festgenietet um dem sonst sehr leichten Tender bessere Fahreigenschaften zu verleihen

Tender für einfache Ausführung 1010

Hier wurden die Drehgestelle benutzt wie sie auch bei der H-Ausführung der 4 achs. Güterwagen verwendet wurden. Achse lagert im Blechteil (!), einfache Haken/Ösenkupplung, keine Puffer, ohne Zusatzgewicht

Tender für einfache Ausführung 1010 (Exportversion?)

Diese Ausführung (wie auch die Versionenn der Br 10 mit roten Rädern) ist bisher nur in den Niederlanden gefunden worden. Die Zusammenstellung der Zugpackung 1014/4 G lässt daraus schließen, das es sich hierbei um eine sehr frühe Bub H0 Packung handelt.

Tender für 1410 o. 1414

Hier wurden die Drehgestelle benutzt wie sie auch bei der Modell-Ausführung der 4 achs. Güterwagen verwendet wurden (Blechdrehgestell mit Kunststoffblenden). Achse lagert im Blechteil (!) . Modellkuplung Typ 2 ohne Haken, am Drehgestell befestigt, mit und ohne Puffer. 1410 ohne Zusatzgewicht, 1414 mit Zusatzgewicht

Tender 1410

frühe Ausführung mit dunkelroten Bakeliträdern (ohne Zusatzgewicht)

Tender 1414

mit Zusatzgewicht

Tender für 1415 (Standardausführung)

Hier wurden Blechträger mit Gußseitenteil benutzt. Die Achse lagert im Gußseitenteil (!) welches an dem Blechträger festgenietet ist. Modellkuplung Typ 2 ohne Haken, am Drehgestell befestigt, schwarze Plastikpuffer ungefähr mit Tenderrückwand abschließend, mit Zusatzgewicht.

Tender für 1415 (mit neuer Kupplung, erst gegen Ende der Produktionszeit)

Einteilige Kunststoffdrehgestelle mit Kunststoffrädern. Modellkuplung Typ 3 mit Haken, am Tenderboden befestigt, mit Zusatzgewicht Tenderbodenblech nach hinten verschoben die schwarzen Plastikpuffer ragen deutlich über die Tenderrückwand hinaus.

Prototyp (?)

Die Lok ist zumindest teilweise aus BUB Teilen aufgebaut, eventuell ein Prototyp?

Der Kessel ist mit Sicherheit original weist aber im Gegensatz zum späteren Serienmodell einen geringeren Detailierungsgrad auf.

Auch beim Motor mit den roten Rädern bin ich mir ziemlich sicher das es ein früher BUB H0 Motor ist. Im Unterschied zu dem weiter oben gezeigten Motor 1 mit roten Rädern haben bei dieser Ausführung u.a. die Räder der hinteren Treibachse keine Gegengewichte.

Etwas schwieriger wird es allerdings bei der Triebwerksverkleidung und dem Führerhaus. Dieses Teil ist aufwendig aus Metall gelötet und vermutlich Handarbeit. Die Details wie Zierlinien, etc sind extra aufgelötet. Es sieht dem „normalen“ BUB Kunststoffteil sehr ähnlich. Leider fehlt der Tender, kennt jemand diese Lok oder weis jemand was über die Entstehungsgeschichte?

Ist es wirklich ein Prototyp oder „nur“ eine sehr gute Bastelei ?

© Mai 06 Rainer Haug